| Startseite | Plakate Lesezeichen | Prosa | Bestellen | English | Nederlands |



DasLicht

Das Licht

Will Hofmann

Skurriles Schauspiel in 12 Szenen

Das Stück spielt in einem psychiatrischen Krankenhaus Mitte der siebziger Jahre. Es gliedert sich in mehrere Abschnitte.

1)   Alltag des Assistenzarztes Schütz, der sich in die Psychiatrie einarbeitet mit Darstellung der Merkwürdigkeiten, die auf ihn einströmen, allmählich aber zur Routine werden.

2)   Beobachten von gruseligen Experimenten, die der Zwillingsbruder des Direktors des Krankenhauses (Dr. Gleubert) in der Geriatrie durchführt.

3)   Aus der Absicht Schütz’, diese Experimente auffliegen zu lassen wird begeisterte Mitarbeit daran. Gleubert scheint eine Möglichkeit gefunden zu haben, bestimmte Abläufe des Lebens über den Tod hinaus zu verlängern. Dies äußert sich in der Entstehung eines fluoreszierenden Lichts in der Leiche. Dazu ist aber u. a. die Gabe kritischer Medikamente erforderlich. Später erscheint dieses Licht blinkend wie bei einem Morse-Alphabet. Es stellt sich heraus, dass der Verstorbene Funker war und das Morsen beherrschte.

4)   Durch einen Alptraum aufgeschreckt erkennt Schütz, dass Gleubert die Patienten umbringt. Er findet zudem heraus, dass es keinen Zwilling des Direktors gibt, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt. Mit geschicktem Zeitplan kann er beide Identitäten realisieren.

5)   Schütz zeigt Gleubert an. Die Kripo findet Gleuberts Leiche leuchtend im Experimentier-Saal. Schütz wird verhaftet wegen Beihilfe zum Mord und psychiatrisch untersucht. Dabei klären sich nicht nur die Charakterstruktur Schütz’, sondern auch die Mechanismen, die ihn in die Psychiatrie zogen und an den Experimenten teilnehmen ließen

6)   In der folgenden Gerichtsverhandlung werden die Mechanismen noch klarer. Bei einer Ortsbesichtigung scheint sich der Irrweg Gleuberts zu bestätigen. Als alle den Saal verlassen, registriert Schütz, der zuletzt geht, dass die noch vorhandene Leiche Gleuberts im Morserhythmus zu blinken beginnt.

  In dieses Stück fließen natürlich Hofmanns Erfahrungen aus der psychiatrischen Facharztweiterbildung ein (siehe Biografie). Die Darstellung ist damit sehr praxisnah. Im Wesentlichen geht es ihm darum, zu zeigen, wie selbst ungewöhnlichste Erlebnisse zum Selbstverständnis werden. Das trifft auf den psychiatrischen Krankenhaus-Alltag und in nochmals gesteigerter Form auf die Experimente zu. Diese zeigen, dass ein komplexes Gedankengebäude faszinieren und den kritischen Verstand ausschalten kann. Seine Absicht ist es, dem Zuschauer anschaulich aufzuzeigen, wie diese Mechanismen wirken. Es soll eine Brücke geschlagen werden von den Wahnvorstellungen, die Schütz bei seinen Patienten auf der Station vorfindet zu der Theorie der Experimente und zu globalen Gedankensystemen.

Erschienen 1981

Das Licht – komplett als PDF-Download
Wenn Sie möchten, überweisen Sie 1,00 € als "Kasse des Vertrauens"
auf das PayPal-Konto "info@wiebers-verlag.de".

Das Licht 

Dazu zählt Hofmann religiöse und politische Überzeugungen, aber auch psychotherapeutische Schulen. All diesen ist gemeinsam, dass sie in sich geschlossen sind, jede Kritik aus ihren inneren Strukturen heraus scheinbar widerlegen können und Menschen mit anderer Ansicht oder anderem Glauben abwerten und missachten. Das geht bekanntlich bis zu dem Extrem, dass die Anhänger für sich das Recht oder gar die Pflicht in Anspruch nehmen, den „Ungläubigen“ zu töten. Schwindet eine Überzeugung, kippt die gesamte Haltung.
Das Umschwenken Schütz’ vom Mitläufer zum Widersacher Gleuberts entspricht dem Abschwören einer politischen oder religiösen Einstellung oder dem Konvertieren. Genau wie die alte Haltung unumstößlich war, gibt es für die neue keinen Spielraum. Es kommt nicht zu einer Synthese oder zu einem Kompromiss, sondern zu einer radikalen Änderung im Sinne „alles oder nichts“.
Anschaulich möchte Hofmann das Schwenken zwischen den Extremen verdeutlichen an zwei Metaphern. Die eine ist eine Sackleinengestalt, die von Anfang an auf der Bühne zu sehen ist und zunächst keine Bedeutung zu haben scheint. Die andere ist das Blinken der Leiche, nachdem für alle Beteiligten klar geworden zu sein scheint, dass die Experimente Gleuberts jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren.

Bei der Abfassung des Stücks war Hofmann klar ist, dass dieses hohe Ansprüche an die Requisite stellt. Die Leichen müssten als lebensgroße Puppen hergestellt werden. Er würde es um so spannender finden, das auf einer Bühne realisiert zu sehen.

Bestellen
| Erstes Buch | Voriges Buch | Nächstes Buch  | Letztes BuchÜbersicht |

Über uns  | AutorenAGBDatenschutz | Links | Kontakt | Impressum |