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DasLicht |
Dazu zählt Hofmann religiöse und
politische Überzeugungen, aber auch psychotherapeutische Schulen.
All diesen ist gemeinsam, dass sie in sich geschlossen sind, jede
Kritik aus ihren inneren Strukturen heraus scheinbar widerlegen
können und Menschen mit anderer Ansicht oder anderem Glauben
abwerten und missachten. Das geht bekanntlich bis zu dem Extrem,
dass die Anhänger für sich das Recht oder gar die Pflicht in
Anspruch nehmen, den „Ungläubigen“ zu töten. Schwindet eine
Überzeugung, kippt die gesamte Haltung.
Das Umschwenken Schütz’ vom
Mitläufer zum Widersacher Gleuberts entspricht dem Abschwören
einer politischen oder religiösen Einstellung oder dem
Konvertieren. Genau wie die alte Haltung unumstößlich war, gibt es
für die neue keinen Spielraum. Es kommt nicht zu einer Synthese
oder zu einem Kompromiss, sondern zu einer radikalen Änderung im
Sinne „alles oder nichts“.
Anschaulich möchte Hofmann das
Schwenken zwischen den Extremen verdeutlichen an zwei Metaphern.
Die eine ist eine Sackleinengestalt, die von Anfang an auf der
Bühne zu sehen ist und zunächst keine Bedeutung zu haben scheint.
Die andere ist das Blinken der Leiche, nachdem für alle
Beteiligten klar geworden zu sein scheint, dass die Experimente
Gleuberts jeder wissenschaftlichen Grundlage entbehren.
Bei der Abfassung des Stücks war
Hofmann klar ist, dass dieses hohe Ansprüche an die Requisite
stellt. Die Leichen müssten als lebensgroße Puppen hergestellt
werden. Er würde es um so spannender finden, das auf einer Bühne
realisiert zu sehen.
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